2013 wird bereits zum 12. Mal der MANOR-Kunstpreis St.Gallen vergeben: der diesjährige Preisträger ist Francisco Sierra. Der 1977 in Chile geborene Künstler wuchs in Herisau und St.Gallen auf. Die atemberaubende Perfektion seiner fotorealistischen Malerei und die vielschichtigen Motive mit charmant ironischer Zeitkritik fanden bereits grosse Resonanz. Die Vergabe des Manor-Kunstpreises ist verbunden mit einer umfassenden Ausstellung neuer Gemälde, die mehrheitlich für die Ausstellung im Kunstmuseum St.Gallen entstanden.
Wie zeitgenössische figurative Malerei aussehen könnte, auf diese Frage hat Francisco Sierra gleich mehrfache Antworten. Die unerwarteten Verschiebungen in Form und Material der dargestellten Dinge machen sein Werk doppelbödig und irritierend zugleich und damit faszinierend zeitgenössisch, gerade weil es sich auf die grossen klassischen Traditionen der Malerei beruft. Die Objekte sind kaum je das, was sie vorzugeben scheinen.
Parallel zu einem Violinstudium brachte sich Francisco Sierra das Malen autodidaktisch bei. Der von der Firma Maus Frères SA 1982 initiierte MANOR-Kunstpreis, der inzwischen in 12 Schweizer Städten in Zusammenarbeit mit den Kunstmuseen vergeben wird, ist eine von zahlreichen Auszeichnungen, die der Künstler bislang entgegennehmen durfte. Neben dem Swiss Art Award und einem Atelierstipendium von Landis & Gyr erhielt Sierra auch mehrfach den Kiefer Halblitzel Preis für Bildende Kunst.