Sektion des Monats

Kunstmuseum Luzern

Im Jahr 2023 untersucht das Kunstmuseum Luzern gesellschaftliche Konventionen und thematisiert, wie Kunst gelesen werden kann. Das Anliegen, Fragen zur Gegenwart aufzugreifen, bekannte Künstler:innen in neuem Licht zu zeigen und zeitgenössische Positionen zu reflektieren, spiegelt sich in ambitionierten Wechselausstellungen. Vernetzt mit vielfältigen Partnerinstitutionen, interessiert an gesellschaftlichen Diskussionen und offen für ein breites Publikum trägt das Kunstmuseum Luzern zur Ausstrahlung der gesamten Zentralschweiz bei.

www.kunstmuseumluzern.ch

 

Betye Saar. Serious Moonlight

25.02.–18.06.2023

Vernissage Freitag, 24.02., ab 18 Uhr

Mit poetischen Installationen verleitet uns Betye Saar (*1926) zum Schwelgen und Träumen, doch der Ursprung ihrer Werke ist geprägt von erschütternden historischen Ereignissen wie Sklaverei und anhaltender Rassismus. Die afroamerikanische Künstlerin reflektiert mit ihren raumgreifenden Installationen, Objekten und Zeichnungen Schwarze Identität, die Geschichte des Rassismus in den Vereinigten Staaten sowie die zähe Beständigkeit diskriminierender Denk- und Verhaltensmuster in der westlichen Gesellschaft. Betye Saar stellt dem die Kraft der Poesie gegenüber und schafft so eine intensive Auseinandersetzung mit bedrückenden Themen. Ihr künstlerisches Werk spricht auf universelle Weise über die erniedrigende kollektive Erfahrung Schwarzer Menschen in den USA und deren Geschichte – von der Sklaverei nach der Kolonialisierung Amerikas im Jahr 1492 bis heute. Für ihre Arbeiten verwendet Betye Saar Fundstücke und Alltagsgegenstände aus ihrer direkten Umgebung. Diese Materialien zeugen von ihrem Interesse am Konkreten, an der Untrennbarkeit von Kunst und Leben. Mit Serious Moonlight erhält das Schweizer Publikum zum ersten Mal die Möglichkeit, Betye Saars intime, mystische Werke in einer umfassenden Einzelausstellung zu erleben.

Kuratiert von Fanni Fetzer und Stephanie Seidel, ICA Miami.

Organisiert von ICA Institute of Contemporary Art, Miami, in Kooperation mit 49 Nord 6 Est – Frac Lorraine, Metz.

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ABC der Bilder. Die Sammlung lesen

25.02.–19.11.2023

Vernissage Freitag, 24.02., ab 18 Uhr

Mit Werken von Judith Albert, Anna Maria Babbegger-Tobler, Arnold Böcklin, Miriam Cahn, Edouard Castres, James Coleman, Anton Egloff, Helmut Federle, Ferdinand Hodler, Irma Ineichen, Urs Lüthi, Martin Moser, Allan Porter, Eduard Renggli, Hans Schärer, Taryn Simon, André Thomkins, Josephine Troller, J.M.W. Turner, Felix Vallotton, Ben Vautier, Hannah Villiger, Aldo Walker, Clemens von Wedemeyer.

Die diesjährige Neuhängung der Sammlung ABC der Bilder führt vor, wie wir Bilder lesen und deuten. Die Kunstgeschichte kennt viele Fachbegriffe, um Bilder zu dechiffrieren. Zahlreiche theoretische Ansätze versuchen zu ergründen, wie, wann und unter welchen Voraussetzungen wir Bilder verstehen. ABC der Bilder vermittelt dieses Wissen auf besondere Art: Von A wie Archiv bis zu Z wie Zeichen zeigen wir Werke aus der Sammlung, die für Schlüsselbegriffe der Bildbetrachtung stehen. Denn eine symbolische Darstellung wie Ferdinand Hodlers berühmtes Gemälde Der Tag erfordert eine andere Lesart als das historische Motiv des Bourbaki-Panoramas von Edouard Castres. Irma Ineichens stilisierte und teilweise rätselhafte Landschaften laden ein, in Formen und Farben einzutauchen, und Judith Albert bringt das Memento Mori ins Hier und Jetzt. 

Kuratiert von Alexandra Blättler

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Jakup Ferri. we, we or me

in Kooperation mit Fumetto Comic Festival Luzern | 18.03.–28.05.2023

Vernissage Samstag, 18.03., ab 11 Uhr

Jakup Ferris (*1981) Bildwelt ist bunt und voller glücklicher Geschöpfe. Menschen, Tiere und Mischwesen machen Gymnastik, fahren mit dem Velo oder sausen auf dem Rollbrett durchs Bild. Sie treffen sich draussen zum Picknick, am Familientisch, zum Tanz, zum Musizieren oder zum Schachspiel im Park. Aus dem Werk des kosovarischen Künstlers sprüht zeichnerischer Witz und erzählerische Freude. Jakup Ferri pflegt einen linearen Stil, die Umrisse stehen im Vordergrund und fassen die kräftigen Farben ein. Ausgehend von Zeichnungen fertigt er Gemälde und lässt seine Bildfindungen weben oder sticken. Als Inspiration dienen ihm Mikroorganismen, Volkskunst, Kunsthandwerk, Art brut und die Pixelwelt von Computerspielen. In seinen Installationen überlagert er Teppiche mit abstrakt-konkreten Mustern, gestickte Zeichnungen und Gemälde zu einem dichten Kosmos voller Geschichten. Nach seinem Auftritt an der Biennale von Venedig 2022 ist Jakup Ferris Werk nun erstmals in der Schweiz zu sehen.

Kuratiert von Eveline Suter

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