Surrealismus Schweiz
1.9.2018 – 2.1.2019
Surrealismus – ein magischer, verheissungsvoller Begriff. Wir denken an die schmelzenden Zifferblätter von Salvador Dalí, die Traumfiguren von René Magritte oder die geheimnisvollen Landschaften von Max Ernst. Aber gibt es einen Schweizer Surrealismus? Diese erste grosse Übersichtsausstellung zum Thema beantwortet die Frage mit 400 ausgesuchten Werken von rund 60 Schweizer Künstlerinnen und Künstlern.
Der Surrealismus hat sich im Paris der 1920er-Jahre im Kreis um den Schriftsteller André Breton entwickelt. Im Unterschied zu anderen avantgardistischen Strömungen zeichnet er sich weniger durch einen erkennbaren Stil, als durch eine künstlerische Haltung aus. Verdrängte Themen, Ängste und Wünsche werden in Anlehnung an Freuds Psychoanalyse und mittels Techniken wie der écriture automatique zum Vorschein gebracht.
Verschiedene Schweizer waren an der Entwicklung des Surrealismus beteiligt, sei es als Vorläufer (Hans Arp, Paul Klee) oder als Mitglieder der surrealistischen Bewegung in Paris (Serge Brignoni, Alberto Giacometti, Meret Oppenheim, Kurt Seligmann, Gérard Vulliamy, Isabelle Waldberg). Andere entwickelten ihr Œuvre in der Schweiz. Als Mitglieder von progressive Künstlergruppen wie der Gruppe 33 oder der Allianz – Vereinigung Moderner Schweizer Künstler bildeten sie die Gegenstimme zum konservativen Kulturklima der 1930er-Jahre.
Die Ausstellung führt anschaulich in die Geschichte des Schweizer Surrealismus ein und fordert das Publikum in einem zweiten Teil zu einem Rundgang durch neun atmosphärische Themenräume auf. Ausgewählte Positionen späterer Generationen machen deutlich, wie die Errungenschaften des Surrealismus die Kunst bis heute prägen.
Nach Aarau reist die Ausstellung in modifizierter Form nach Lugano ins Museo d’arte della Svizzera italiana (MASI).