Sektion des Monats

Kunsthaus Baselland

Kunst und Kultur sind gerade jetzt und heute wichtiger denn je. Sie sind dafür da, uns in unserem Sein und Werden zu stärken und zu unterstützen, auch damit wir nicht zum geistigen Spielball von anderen werden. In der aktuellen Informationswelle bezüglich des Coronavirus weltweit, welche die Öffentlichkeit zu Handlungen, Massnahmen, dem Einhalten von Vorschriften und Vorschlägen auffordert, braucht es anhaltend geistige Nahrung. Kultur stellt diese geistige Nahrung dar. Sie unterstützt uns in unserem Sein als Vernunftmenschen, die zukunftsgerichtet neue Lösungen und Perspektiven finden müssen und werden. Aus Solidarität und gemäss Weisungen von Bund und Kanton ist das Kunsthaus Baselland im Moment geschlossen. Zugleich ist es uns ein grosses Bedürfnis ein breites Vermittlungsangebot auf zahlreichen Ebenen zu bieten, das Kunst und Kultur nach Hause bringt. Seit dem 14. März bieten wir ein vielseitiges, sich änderndes Programm nicht nur aus Führungen, Atelierbesuchen, Kinderworkshops und Künstlerbeiträgen online und auf den Social Media Kanälen, sondern auch auf analoge Formen wie dem  wöchentlichen Kulturtelefon, einem Gratisbücherwagen vor dem Kunsthaus und eine über 8 Wochen angelegte Kooperation mit der Basellandschaftlichen Zeitung und dem Kunstmuseum Basel.

Entdecken Sie hier unser Programm für Zuhause.

Das Kunsthaus Baselland gehört zu den führenden Ausstellungshäusern für regionale, nationale und internationale zeitgenössische Kunst im Raum Basel. Seit 1998 bietet das umgenutzte Fabrikgebäude (jungen) Künstlerinnen und Künstlern auf über 1400m² eine Plattform für künstlerische Auseinandersetzungen im Rahmen von Einzel-, Gruppen- oder thematischen Ausstellungen. Zahlreiche regionale, teilweise aber auch internationale Kunstschaffende erhalten hier ihren ersten institutionellen Auftritt in der Schweiz oder in Europa.

Das kuratorische Programm der Direktorin Ines Goldbach fokussiert auf das zeitgenössische Kunstgeschehen der Region Basel und bettet dieses im Rahmen von internationalen und überregionalen Ausstellungen in den internationalen Diskurs ein. Das Kunsthaus Baselland unterstützt und fördert die Schaffung neuer Werke, die sich mit der Architektur des Kunsthauses oder/und der Region Basel auseinandersetzen. Viele der eingeladenen lokalen, nationalen, aber auch internationalen Künstlerinnen und Künstler werden unter der aktuellen kuratorischen Leitung dazu animiert, neue, teilweise grossformatige Werke und Werkkomplexe explizit für den Ort zu entwickeln.

Das Kunsthaus Baselland soll ein lebendiger Ort des Austauschs und der fundierten Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst sein. Das Ausstellungsprogramm wird deshalb trotz eingeschränkter Mittel durch Publikationen, Vorträge und Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern, Kulturschaffenden und Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Bildung erweitert. Durch die Zusammenarbeit mit benachbarten und international agierenden Hochschulen öffnet das Kunsthaus seine Türen für Studien zu Kunstschaffenden und ihren Werken.

kunsthausbaselland.ch
@kunsthausbaselland
@KunsthausBL

Ausstellungen

Marlene McCarty: Into the Weeds

24.1.–5.7.2020

Marlene McCarty (*1957, USA/CH) ist in Basel keine Unbekannte. Von 1978 bis 1983 studierte sie an der Allgemeinen Kunstgewerbeschule in Basel. Nach ihrem Umzug 1983 nach New York arbeitete sie u.a. als stellvertretende Leiterin der MoMA-Abteilung für Grafikdesign. Früh wurde sie Mitglied des AIDS-Aktivismuskollektivs Gran Fury, das mit Auftritten wie 1990 an der Biennale in Venedig international für Aufsehen sorgte. McCarty untersucht mit alltäglichen Materialien wie Grafit und Kugelschreiber brisante gesellschaftliche Themen, die von sozialer und sexueller Ungleichheit, der Rolle der Frau bis hin zu Transbiologie reichen. Sie ist Professorin an der NYU Steinhardt. 

Die Ausstellung ist McCartys bislang umfangreichste Präsentation in der Schweiz und stellt neben Arbeiten der letzten Jahre auch ein neues Projekt vor, das einmal mehr auf dezidierte Art und Weise Fragen an Macht- und Wissensverteilung innerhalb unserer Gesellschaft stellt. Hierfür kooperiert das Kunsthaus erstmals mit den Merian Gärten. Das zentrale Zusammenspiel von Mensch und Natur, das durch Wissen, Verständnis und Gestaltung zu einem kulturellen Gut werden kann, ist dabei das zentrale, verbindende Moment.

Stefan Karrer: oO.

24.1.–5.7.2020

Müde blickende Wassertropfen, Forumsdiskussionen über Aussprache und Bedeutung des fotografischen Begriffs Bokeh und zwei maltesische Höhlen, die um einen homerischen Mythos konkurrieren sind Ausgangspunkte der im Kunsthaus gezeigten neuen Videoinstallation von Stefan Karrer (*1981 in Basel). Zentral für das Schaffen des in Wien lebenden Künstlers sind Internetplattformen und deren digitales Material, das er auf das Verhältnis von Mensch und Technik grundlegend untersucht. Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Künstlerbuch, das im Mark Pezinger Verlag erscheint, sowie eine Soundperformance. «Solo Position» ist ein Wettbewerbsformat, das sich an KünstlerInnen der Region richtet und ihnen eine erste institutionelle Einzelausstellung ermöglicht. 

Auf Initiative von kulturelles.bl wurde der Wettbewerb im Frühjahr 2019 zum sechsten Mal öffentlich ausgeschrieben. Mitglieder der Jury waren die Fachkommission Kunst des Kantons Basel-Landschaft sowie die Direktorin des Kunsthaus Baselland.

Christoph Oertli: Sensing Bodies 

24.1.–5.7.2020

Seit den 1990er-Jahren prägt der aktuell wieder in Basel wohnhafte Künstler Christoph Oertli (*1962 in Winterthur) mit seinen Performances und vor allem Videoarbeiten das (Schweizer) Kunstgeschehen. Zentral in den Videoarbeiten Oertlis steht der Mensch in seinem Umfeld und Beziehungsfeld. Die aktuell einmal mehr sehr wichtige und relevante Diskussion um den Körper in seiner Vulnerabilität, seinen Konnotationen, Möglichkeiten und Einschränkungen und vor allem Fragen nach der (eigenen) Identität verhandelt Oertli bereits seit längerer Zeit in seinen Videoarbeiten. Der urbane Raum unterschiedlicher Länder ist dabei wichtiges und prägendes Setting. Meist kommen seine Videos ohne Sprache aus und konzentrieren sich auf verdichtete, präzise und intensiv gefilmte Szenen. Es ist die bislang umfangreichste Präsentation der Video- und Soundarbeiten des Künstlers. Begleitet wir die Ausstellung von einer Publikation, die in der Binding Sélection d’Artistes erscheint.

Lena Eriksson: Tag und Nacht freihalten

Jahresaussenprojekt Kunsthaus Baselland 2020, 13.3.–31.12.2020

Lena Eriksson (*1971 in Visp, lebt in Basel) findet ihre Themen im Alltag, den sie auf ihre ganz eigene Weise zu beobachten versteht. Sie pflegt die Kunst des freundschaftlichen Austauschs und der Gastlichkeit, beschäftigt sich mit der spezifischen Wahrnehmung auf Reisen oder beim Wandern und erforscht die Möglichkeiten einer künstlerischen Kunstvermittlung. Ihre wichtigsten Medien sind Zeichnung, Video und Performance. 2004—2009 leitete Lena Eriksson den Kunstraum Lodypop in Basel und arbeitet seit 2014 als Dozentin im Masterstudiengang Kunst an der Hochschule Luzern. Eriksson lebt meist in Basel und arbeitet u. a. in einem Gemeinschaftsatelier auf dem Dreispitz.

Trägerschaft

Träger der privat geführten Institution Kunsthaus Baselland ist der Kunstverein Baselland, dem zahlreiche Künstlerinnen und Künstler, Kulturschaffende und interessierte Laien sowie Persönlichkeiten aus der Region Basel angehören. Die aktuelle Präsidentin des Kunstverein Baselland ist Marina Meijer. Die Bildungs- Kultur- und Sportdirektion des Kantons Basel-Landschaft (kulturelles.bl) unterstützt mit einem jährlichen Subventionsbeitrag den Betrieb. Die finanzielle Basis wird stetig durch Gesuche an Dritte erweitert, um Künstler und Künstlerinnen in ihrer Werkproduktion für ihre Ausstellungen im Kunsthaus Baselland zu unterstützen. Die Immobilie in Muttenz gehört der gemeinnützigen Stiftung Kunsthaus Baselland. Zweck der Stiftung ist es, dem Kunsthaus Baselland sein Zuhause zur Verfügung zu stellen. Sie ist auch Bauherrin des neuen Kunsthauses auf dem Dreispitz. Das Kunsthaus befindet sich mitten im Prozess des Umzugs auf das Dreispitz-Areal. Seit Ende 2019 ist die Sockelfinanzierung dafür gesichert. 

Kunstverein Baselland