Sektion des Monats

Kunstmuseum und Kunstverein St. Gallen

Der Kunstverein St.Gallen fördert, sammelt und vermittelt seit 1827 bildende Kunst. Er war im 19. Jahrhundert eine wesentliche Kraft hinter der Gründung des Kunstmuseums St.Gallen und ermöglicht der Bevölkerung der Ostschweiz bis heute Begegnungen mit regionaler, nationaler und internationaler Kunst. Durch dieses Engagement bewahrt der Kunstverein das regionale Kulturerbe und präsentiert gleichzeitig neue Perspektiven durch die Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler.
www.kunstverein.sg

Das Kunstmuseum St.Gallen geniesst mit seinen attraktiven Wechselausstellungen zeitgenössischer und moderner Kunst internationale Ausstrahlung. Als Schatzkammer der Ostschweiz beherbergt das Museum eine reiche Sammlung von Gemälden und Skulpturen vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart, die in einer Dauerausstellung gezeigt wird.
www.kunstmuseumsg.ch

Projekte und Angebote des Kunstvereins St.Gallen

Nach den beiden Initiativen «another long evening» (2020) und «hier und danach» (2021) folgt das dritte Ausstellungsprojekt «Going Somewhere?» des Kunstvereins St.Gallen, konzipiert und kuratiert von Nadia Veronese, Kunstvereinsleiterin und Senior Curator im Kunstmuseum St.Gallen. Während bei «another long evening» die Schaufenster von lokalen Geschäften in der Stadt St.Gallen zu Ausstellungsorten wurden, waren im Rahmen von «hier und danach» innert acht Wochen acht Werke von lokalen Kunstschaffenden in der Printausgabe des St.Galler Tagblatts zu sehen.

Unter dem Titel «Going Somewhere?» hat der Kunstverein St.Gallen Künstlerinnen eingeladen, die im Ausstellungsprogramm des Kunstmuseums St.Gallen vertreten sind, eine Skulptur im öffentlichen Raum zu gestalten. Die Kunstwerke werden seit Oktober 2021 im Stadtpark in St.Gallen beim Kunstmuseum St.Gallen platziert. «Going Somewhere?» soll – wie die beiden vorherigen Projekte – das Publikum unbeschwert und unmittelbar an die bildende Kunst heranführen. Insgesamt wurden drei Skulpturen von den Künstlerinnen Marie Lund, Karin Karinna Bühler und Grace Schwindt in der Kunstgiesserei St.Gallen erarbeitet. Alle Arbeiten sind im Rahmen des Transformationsprojektes «Going Somewhere?» mit Unterstützung der Kulturförderung des Kantons St.Gallen und des Bundesamtes für Kultur BAK entstanden.

Anlässlich ihrer Einzelausstellung «The Falling» der Künstlerin Marie Lund wurde die Werkgruppe «The Stretch» Ende Oktober 2021 auf dem Annexbau nördlich des Kunstmuseums installiert. «DIE LETZTEN TAGE DES PATRIARCHATS» der Künstlerin Karin Karinna Bühler wurde für die länderübergreifende Ausstellung Heimspiel 2021 konzipiert und als zweite Skulptur des Ausstellungsprojekts «Going Somewhere?» an der Fassade des Kunstmuseums St.Gallen angebracht. Zur Eröffnung der Ausstellung «Defiant Bodies» am 16. September 2022 konzipierte und erarbeitete die Künstlerin Grace Schwindt eine Aussenskulptur für den Stadtpark. «Arched Figure» wurde aus Bronze und Kunststein hergestellt. 

Der Kunstverein engagiert sich stark in der Kunstvermittlung und bietet vor allem jungen Personen spezifische Vermittlungsformate an. Er ermöglicht seinen Mitgliedern Kunstreisen und Exkursionen, die exklusive Einblicke in das hiesige und internationale Kunstschaffen ermöglichen: So auch die «YI-Kunstreise» ein Pendant zur jährlichen Kunstreise des Kunstvereins – zugeschnitten speziell auf Junge und Junggebliebene. Reiseziel sind Kunstorte in naher Distanz. Die «Young Insiders» erhalten besondere Einblicke in Ateliers von Kunstschaffenden sowie Off­-Spaces und besuchen gemeinsam verschiedene Kunstinstitutionen.

Weitere Freizeitangebote wie zum Beispiel der Kinder Kunst Klub und das Offene Kunstlabor führen unser jüngstes Publikum durch eine inspirierende Entdeckungsreise durch die weite Welt der Kunst. Dabei beschäftigen sich die Museumsgäste intensiv mit den Wechselausstellungen und Werken aus der Sammlung des Kunstmuseums St.Gallen.

Aktuelle Ausstellungen im Kunstmuseum St.Gallen

Alexander Hahn: Memory of Light – Light of Memory

29. Oktober 2022 – 2. April 2023

Alexander Hahn (*1954 Rapperswil) ist in den elektronischen und digitalen Medienkünsten in Europa und Amerika zuhause. Gegebenheiten aus seinem persönlichen Leben, aus Geschichte und Wissenschaft verwandelt er seit 1981 in Kunst und benutzt dazu die inneren Welten von Psyche, Erinnerung und Traum.

Er integriert die zeitbasierten Formen des Videos mit der Praxis des computergenerierten Bildes. Der Ausdruck dieser Bilder, Animation, Virtual Reality, Installation und das Schreiben über die neuen Medien prägen seine Kunst. Nach einer ersten Einzelausstellung The Bernoulli Itinerary, 1991, und zahlreichen Beiträgen zu medienbasierten Ausstellungen gibt das Kunstmuseum nun einen Überblick über sein faszinierendes Schaffen an der Spitze der medialen Entwicklung mit einem Schwerpunkt beim Indian Cycle, der durch ein Stipendium der Pro Helvetia und des Kantons St. Gallen ermöglicht wurde.

Grace Schwindt – Defiant Bodies

17. September 2022 – 5. Februar 2023, Kunstmuseum

Die Plastikerin und Performancekünstlerin Grace Schwindt (*1979 Offenbach) verwendet für ihre Installationen raumgreifende Bühnenbilder mit theatralischen Elementen, skulpturalen Kostümen und Requisiten, die sich auf einen spezifischen Ort oder Schauplatz beziehen. Im Ausstellungsrundgang platziert sie skulpturale Körper sowie Arrangements und verwendet hierfür eine konzise Choreografie, die auf Themen wie Ausgrenzung, Zerstörung, Gewalt und Wandel, aber auch Fürsorge und Zuwendung beruht. Die Balance zwischen Fragilität und Stärke ist stets unbeständig.

Sammlung – Schlaglichter & Schwergewichte

ab 21. Mai 2022, Kunstmuseum

Es liegt in der Natur der Sache: Sind Sammlungsausstellungen – wie die parallel laufende Präsentation Perfect Love – thematisch konzipiert, so bleiben viele wichtige Werke im Museumskeller. Schlaglichter & Schwergewichte setzt die Akzente anders, macht nicht den Menschen zum Mass aller Dinge, sondern bringt auch zentrale Sammlungsbereiche wie Landschaften und Stillleben und Ungegenständliches zur Geltung. Schlaglichtartig präsentieren kohärente Werkgruppen verschiedene Motivkreise und verschiedene Stile aus verschiedenen Epochen, und schwergewichtig bekommen liebgewordene Hauptwerke wieder den ihnen zustehenden Platz.

Perfect Love – Von Liebe und Leidenschaft

9. April 2022 – 14. Mai 2023, Kunstmuseum

Liebe und Leidenschaft in der Kunst – auf der Suche nach Vollendung: Perfect Love! Kunst und Liebe sind seit jeher das ideale Paar. Ihr Zusammenspiel war immer Antrieb und Herausforderung zugleich für kreatives Schaffen und hat die Entstehung unendlich vieler Kunstwerke angestossen. Perfect Love spannt in einer medialen Vielfalt von Gemälden, Skulpturen und Grafiken einen Bogen über 500 Jahre künstlerischen Schaffens und wartet mit überraschenden dialogischen Situationen auf.