Mitten im idyllischen Schadaupark befindet sich das Thun-Panorama (ehemals Wocher-Panorama). Der Backsteinbau beherbergt das älteste erhaltene Rundbild der Welt, das mit seinen 38 x 7,5 Metern ausserdem das grösste Sammlungswerk des Kunstmuseum Thun ist. Es wurde vor über 200 Jahren vom Basler Künstler Marquard Wocher gemalt und bildet die Stadt Thun in dieser Zeit ab.
Im Sommer 1809 skizzierte er in Schwindel erregender Höhe, auf einem Dach mitten in der Thuner Altstadt sitzend, das Panorama von Thun und seiner Umgebung. Er fing zahlreiche alltägliche Szenerien ein: spielende Kinder, Menschen in ihren Wohnstuben, Geschäfte, dunkle Ecken, offene Plätze sowie das Wasser und die Bergwelt in und um Thun. In den Folgejahren übersetzte Wocher, der seinen Lebensunterhalt mit Miniaturmalereien verdiente, die Skizzen in Basel in einen riesigen Bildband. Ab 1814 wurde es vorerst in einem eigens dafür gebauten Rundbau in Basel präsentiert.
Nach dem Tod des Malers wurde das Bild verkauft, vererbt und verschenkt und geriet somit allmählich in Vergessenheit. Erst in den 50er-Jahren entdeckte man es wieder. Dank dem Einsatz der Gottfried-Keller-Stiftung konnte dem stark beschädigten Bild zu neuem Glanz verholfen werden: Die Restaurierung des Gemäldes fand unter der Leitung des Berner Restaurators Hans Fischer in den Jahren 1958/1959 statt. Die Installation in der Rotunde des damaligen Stadtbaumeisters Karl Keller und die Eröffnung des Panoramas erfolgte im Sommer 1961.