15. September 2018 - 17. März 2019
Teilnehmende Künstler: Francesco Arena, Ed Atkins – Simon Thompson, Rosella Biscotti, Candice Breitz, Daniela Ortiz, Artur Zmijewski.
«Fake News» und «Alternative Wahrheiten» haben die Art verändert, wie wir die Welt sehen und Nachrichten interpretieren. Nie zuvor haben sich falsche Informationen den wahren so sehr angenähert und unsere Wahrnehmung der Welt derart verändert. Flüchtlingskrise, Asylpolitik, ökologische Desaster, Handelskrieg … Jeden Tag erreichen uns Nachrichten und Bilder zu menschlichen, sozialen und politischen Katastrophen – unterschiedlich gefiltert durch immer schnellere Formen der medialen Kommunikation.
Der Blick der Kunstschaffenden auf die aktuellen Ereignisse in der Welt eröffnet einen anderen, einen hintergründigen Blick auf das Weltgeschehen. Die Gruppenausstellung The Humans erforscht, wie Künstler ihre unabhängige Sicht auf die Welt formulieren und wie sie in Wirklichkeiten eintauchen, die traditionellen und neuen Medien verwehrt bleiben. Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler beleuchten dabei neben der Rolle unseres digitalen Medienkonsums auch Fragen nach unserem Umgang mit Menschen am Rande der Gesellschaft und unsere Haltung zu den weltweiten Migrationsbewegungen.
Zentraler Ansatz für die Beziehung zwischen Medienkommunikation, öffentlicher Meinungsbildung und bildender Kunst stellt Théodore Géricaults Floss der Medusa (1818) dar.
Das Gemälde, das vor genau 200 Jahren entstand, beruht auf einer Sensationsmeldung. 1816 lief die Fregatte Méduse, die französische Infanteristen in den Senegal bringen sollte, auf Grund. 150 Männer wurden dabei auf einem rudimentären Floss ihrem Schicksal überlassen. Nur 15 Personen konnten nach 13 Tagen gerettet werden. Die Nachricht traf die öffentliche Meinung so heftig, dass sie selbst die damalige Regierung erschütterte.
Die Ausstellung «The Humans» fokussiert auf das Medium des Bildes und des Videos, das vermehrt Einfluss auf die heutige Gesellschaft ausübt. Géricault als Vertreter der französischen Romantik nutzte das Thema, um den neuen Typus eines zeitgenössischen Historienbildes zu schaffen: ein «Ereignisbild». Diese grundsätzliche Beziehung spielt eine zentrale Rolle in der Ausstellung.