Sektion des Monats

Kunstmuseum Olten

Das Kunstmuseum Olten ist eines der kleinsten unter den professionell geführten Kunstmuseen der Schweiz mit einer auf Schweizer Kunst fokussierten Sammlung und einem anspruchsvollen Ausstellungsprogramm.

Als städtische Institution wirkt es mit seinem starken Engagement im Bereich Bildung und Vermittlung und mit seiner Publikations- und Forschungstätigkeit als Speicher des Bildgedächtnisses der Region und prägt gemeinsam mit dem Kunstmuseum Solothurn und dem Kunsthaus Grenchen die kulturelle Identität des Kantons entscheidend mit. Das Haus versteht sich als lebendiger Ort für eine fundierte wie lustvolle Auseinandersetzung mit historischer und zeitgenössischer Kunst, als Treffpunkt für Kunst- und Kulturinteressierte sowie als Plattform für die Präsentation des regionalen Kunstschaffens und seiner Verortung im übergeordneten Kunstbetrieb.

Seit 2020 beherbergt das Museum die Stiftung für Kunst des 19. Jahrhunderts. Damit konnte ein um den Gründungsbestand des politischen Zeichners und Karikaturisten Martin Disteli (1802–1844) bereits bestehender Schwerpunkt ausgebaut werden. Weitere Akzente bilden Nachlässe wie derjenige des Expressionisten Otto Morach (1887–1973) oder qualitätsvolle Werkgruppen, etwa von Cuno Amiet, Alice Bailly, Max Gubler, Paul Camenisch und Agnes Barmettler. In Bezug auf das zeitgenössische Kunstschaffen liegt der Sammlungsfokus auf der Dokumentation der Ausstellungstätigkeit und des regionalen Kunstschaffens. Dabei wird das Museum vom Kunstverein Olten unterstützt, dessen Sammlung es als Depositum betreut. 

Kunstverein und Museum sind voneinander unabhängig, einander aber in vielfacher Weise verbunden. So richtet der Kunstverein Olten etwa die Jahresausstellung der Solothurner Künstler*innen im Museum aus. 

kunstmuseumolten.ch
www.sk19.ch
www.kunstvereinolten.ch

Aufbruch – Architekturwettbewerb neues Kunstmuseum

Die aktuellen Räumlichkeiten des Museums in einem zentral gelegenen ehemaligen Wohn- und Geschäftshaus sind zwar charmant, setzen der Ausstellungstätigkeit und dem Sammlungswachstum jedoch klare Grenzen.

Nach über 50 Jahren des Wartens ist nun mit dem von der Stadt Olten ausgelobten Architekturwettbewerb endlich eine zukunftsträchtige Entwicklung der Infrastruktur in greifbare Nähe gerückt. Als neues Domizil wurde die historisch wertvolle Nachbarliegenschaft an der Kirchgasse 10 auserkoren, die saniert und mit einem Anbau versehen für die Bedürfnisse des Museums fit gemacht wird.

Ende August 2021 wurden die Ergebnisse des einstufigen Projektwettbewerbs im selektiven Verfahren der Öffentlichkeit präsentiert. 98 hochkarätige Teams hatten sich in der Präqualifikationsrunde beworben, 14 wurden eingeladen, einen Beitrag einzureichen.

Gewonnen hat die ARGE Buchner Bründler Architekten AG, Basel, Proplaning AG, Basel, und Robin Winogrond Landschaftsarchitekten, Zürich. Ihr Projekt «VEDO DOVE DEVO» zeugt von einem respektvollen Umgang mit der historischen Substanz. Es schafft einen atmosphärisch stimmigen Ort, der den Besuch des Kunstmuseums Olten auch architektonisch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lässt und die Umgebung städtebaulich aufwertet.

Der Empfehlung der Jury folgend hat der Stadtrat die Überarbeitung des Projekts ausgelöst. Für Frühling 2023 ist die Volksabstimmung über den Baukredit vorgesehen. 

https://bbarc.ch/

Das offene Museum – Eine Gesprächsreihe

Parallel zur Weiterentwicklung des Bauprojekts wird uns die neu lancierte Gesprächsreihe «Das offene Museum» begleiten. Mit der Frage, wie die gesellschaftliche Teilhabe breiter Bevölkerungskreise an kulturellen Angeboten gestärkt werden kann, packt sie ein für viele Institutionen drängendes Thema an. Uns interessiert, welche baulichen und programmatischen Voraussetzungen es braucht, um die Wünsche des Publikums und der Bevölkerung aufzunehmen und das Kunstmuseum als lebendigen Ort der Bildung und Begegnung nachhaltig zu etablieren. – Wir hoffen darauf, Erfahrungen und Visionen von Kolleg*innen aus diversen Sektionen in unsere Gesprächsreihe einbeziehen zu können!

Digitales Facelifting – Neue Webseite und Blog «Der Lift»

Unsere Zukunft beginnt jetzt! Zeitgleich mit der Bekanntgabe der Ergebnisse des Architekturwettbewerbs haben wir eine neue Website lanciert, die unsere Angebote in ansprechendem Outfit benutzerfreundlich präsentiert. Konzept und Gestaltung: Stefanie Herrmann & Thomas Germann, Zürich, Web Development: Roger Klein, KLIK! Klein Informatik, Zürich. 

https://kunstmuseumolten.ch/

Als weitere Plattform für den Austausch mit dem Publikum betreiben wir seit dem Lockdown einen Blog. Sein Name, «Der Lift», ist Programm und zugleich eine Referenz an ein Bauteil, das wir in der analogen Welt vermissen. Als digitale Erweiterung des Museums erschliesst der Blog virtuell die Räumlichkeiten vom Keller bis unter das Dach und schiesst auch mal darüber hinaus, um weitere Orte künstlerischer Produktion und Präsentation zu erkunden. Neben unserem Team kommen Expert*innen, Künstler*innen und Freund*innen der Institution zu Wort. 

https://derlift.tumblr.com/

Kunst im Pendlerstrom – Der «Dienstraum»

Seit 2018 bespielt das Kunstmuseum auf Einladung der SBB mit dem «Dienstraum» eine kleine Dependance auf dem vielfrequentierten Perron Nr. 7 im Bahnhof Olten mit zeitgenössischer Kunst. Die aktuelle Intervention hat der Basler Künstler Daniel Karrer  (*1983) realisiert. Er bezieht sich mit seiner für diesen Ort geschaffenen, räumlich inszenierten Hinterglasmalerei auf die Materialität des gläsernen Dienstraum-Kubus'.

https://www.danielkarrer.ch

Das «Kuratierte Kunstkabinett» von StudioK3

Das während dem Lockdown im März 2020 von der Zürcher Künstlerin Clare Goodwin initiierte Projekt gibt eingeladenen Künstler*innen die Möglichkeit, ihre Werke trotz der erschwerten Bedingungen analog zu präsentieren und über die digitale Plattform von StudioK3 zu verkaufen. Seit Winter 2020 ist die Initiative für ein Jahr im Eingangsbereich des KMO zu Gast.

https://www.studiok3.ch/

Aktuelle Ausstellungen

Unsere Herbstausstellungen sind der Trias Fotografie, Architektur und Kunst gewidmet. Parallel zeigen wir Arbeiten des bekannten niederländischen Architektur-Fotografen Iwan Baan (*1975) und der Schweizer Künstlerin und Meret Oppenheim Preisträgerin Daniela Keiser (*1963), die ihre je eigene Bildsprache aus der intensiven Auseinandersetzung mit Architektur und den Möglichkeiten des Mediums Fotografie entwickelt haben. Beide stellen neue Projekte und eine Publikation vor, die in Zusammenarbeit mit Architekten aus dem afrikanischen Raum entstanden sind – mit Francis Kéré bei Baan und Sir David Adjaye bei Keiser.

Iwan Baan – Momentum of Light

bis 14. November 2021

In seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in der Schweiz präsentiert Iwan Baan Fotografien einer Reise nach Burkina Faso, die er im März 2021 mit dem befreundeten Architekten Francis Kéré unternommen hat, um den prägenden Einfluss des Lichts auf die traditionelle Bauweise des Landes und auf die Lebensweisen der dort Wohnenden bildnerisch zu ergründen. Im Zentrum stehen dabei die Menschen sowie ihr Verhältnis zum Raum und zur Architektur.

https://iwan.com

Daniela Keiser. London – Being in the Library

bis 14. November 2021

Die Künstlerin zeigt drei raumgreifende Installationen, die fotografische Ausgangsbilder in verschiedenen räumlichen Konstellationen und technischen Übersetzungen, resp. Materialisierungen präsentieren, vom Lambda Print über die Heliogravüre bis zur Cyanotypie. Das Prinzip der seriellen Reihung und das Nachdenken über Räume – im und mit dem Bild – charakterisieren diese Arbeiten.

http://www.danielakeiser.ch

Vorschau

Schatzkammer Sammlung
Partizipatives Ausstellungsprojekt
1.10.–14.11.2021

37. Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden
organisiert vom Kunstverein Olten
27.11.2021–30.1.2022